Die Belle Epoque in Europa
Deutschland
Hessen: Bad Nauheim
"Mein Hessenland blühe und in ihm die Kunst"
Ernst Ludwig von Hessen, 24. März 1900
Bad Nauheim war um 1900 einer der führenden deutschen Kurorte. Nicht nur dass die Zahl der Kurgäste immer stärker
anwuchs, auch die Attraktivität in den Kreisen von Politik, Adel und Wirtschaft nahm ständig zu. Die Stadt lag in der
damaligen Provinz Oberhessen, die zu Hessen-Darmstadt gehörte, das seit 1892 von jenem Großherzog Ernst Ludwig von Hessen
und bei Rhein regiert wurde, der 1899 in Darmstadt die Künstlerkolonie Mathildenhöhe ins Leben
rief. Dieser kunstbegeisterte Landesfürst gewährte über 10 Millionen Goldmark und sandte den Großherzoglichen
Regierungsbauinspektor Wilhelm Jost (1874-1944) nach Bad Nauheim, unter dessen Leitung Neubauten von Bade-, Kur- und Wirtschaftsanlagen
in harmonischer Gestaltung errichtet oder umgebaut werden konnten.
Hinter dem Bahnhof (1) entstand die Maschinenzentrale für die Badeeinrichtungen sowie die Dampfwäscherei und eine Eisfabrik.
Das Herzstück von Bad Nauheim bildet der Sprudelhof (2). Das Kurhaus (3) wurde umgestaltet und reich mit Jugendstildekor
und -malereien verziert. Zur Trinkkuranlage (5) gehören ein Innenhof, Wandelgänge und eine Konzertmuschel. Im ehemaligen
Inhalatorium (6) befindet sich heute die Stadtbibliothek.
Weiterführende Informationen: Jugendstilverein Bad Nauheim e.V.
- Bahnhof
- Sprudelhof (1905-1911)
- Kurhaus
(1862-64) - Kolonnaden
- Trinkkuranlage (1910-12)
- Eh. Inhalatorium (1902)
A Verwaltungsgebäude
B Gefasster Sprudel
2-7 Badehäuser
Wilhelm Jost (1874-1944)
Sprudelhof (1905-11)
Der Sprudelhof liegt in der Mitte der Achse zwischen Bahnhof und Kurhaus. Zwischen den Verwaltungsgebäuden, die im Stile von
Torhäusern angelegt sind, führt eine breite Treppe in den Hof hinunter, der auf beiden Seiten von jeweils drei sich
gegenüber liegenden Badehäusern flankiert wird, die durch Arkaden verbunden sind. In der Mitte des Hofs befinden sich drei
als Brunnen eingefasste Sprudel. Stil und Form des Sprudelhofs lassen an barocke Schlossanlagen denken.
An der Ausgestaltung beteiligten sich Künstler der Darmstädter Mathildenhöhe wie
Heinrich
Jobst (1874-1943),
Jakob
Julius Scharvogel (1854-1938),
Friedrich
Wilhelm Kleukens (1878-1956) und
Albin Müller (1871-1941).
Verwaltungsgebäude
Badehäuser
4 und 5
Pforte Verwaltungs-
gebäude
Pforte Verwaltungs-
gebäude
Schornstein
Verwaltungsgebäude
Verwaltungsgebäude
Verwaltungsgebäude
Dachfenster
Sprudelhof mit Becken
Becken-Skulptur
Die Dekoration der Gebäude bezieht sich in ihren Details immer wieder auf das Wasser: Im Putz sieht man wellenförmige Strukturen, auf der Fassade und an den Balkongittern befinden sich Luftbläschen und Wassertropfen, die Lampen werden von Fischköpfen gehalten, in den Fenstern wogen die Wellen.
Badehäuser 3 bis 5
Sämtliche Badehäuser sind in gleicher Weise strukturiert: Durch den Eingangsbereich betritt man einen großen Wartesaal, an den sich der Schmuckhof anschließt, der in Art und Gestaltung an einen Klosterhof oder Kreuzgang erinnert. Rechts und links davon befinden sich die Badezellen, vom Schmuckhof durch einen arkadenartigen Flur getrennt. Am Ende des Hofes befinden sich die Wirtschaftsräume.
Badehaus 4
Badehaus 4
Eingang mit
Mosaikfenster
Badehaus 5
Mosaikfenster
von innen
Badehaus 5
Leuchter und
Wandschmuck
Badehaus 5
Wassermotive im
Eingangsbereich
Badehaus 5
Wartesaal
Badehaus 5
Badehaus 5
Badehaus 5
Badehaus 5
Badehaus 5
Badehaus 5
Kaminverkleidung
Badehaus 5
Tür zum
Schmuckhof
Badehaus 5
Tür von
außen
Badehaus 5
Fenster zum
Schmuckhof
Badehaus 5
Wandbrunnen mit
Meeresgezücht
Badehaus 5
Skulpturen aus
Muschelkalk
Badehaus 3
Eingang
Badehaus 3
Decke des
Wartesaals
Badehaus 3
Deckenbeleuchtung
Badehaus 3
Kreisrunder
Wartesaal
Badehaus 3
Eingangstür
Badehaus 3
Wanduhr
Badehaus 3
Kontrollhäuschen
Badehaus 3
Mobiliar aus
Kirschbaumholz
Badehaus 3
Schmuckhof mit
Rosengarten
Badehaus 3
Schmuckhof mit
Rosengarten
Im Badehaus
Badezelle Nr.
27 ist frei
Edelholz-Wannen
und Armaturen
Schleiflackmobiliar
nach Jost
Wandornamente
Mosaikfenster
Ein Mann ist drin
Umkleideraum
Fürstensuite
Bad einer
Fürstensuite
Anadyomene
Badehaus 7
Badehaus 7
Badehaus 7
Galerie im
Wartesaal
Galeriefenster
Ofenverkleidung
Dekor von Scharvogel
Wandlampe
Keramik-Dekor
im Wartesaal
Terrakotta-
Schmuckhof
Brunnen und
Skulpturen von
Jobst
Brunnen und
Skulpturen von
Jobst
Reliefs von
Scharvogel
nach Jobst
Reliefs von
Scharvogel
nach Jobst
Reliefs von
Scharvogel
nach Jobst
Reliefs von
Scharvogel
nach Jobst
Reliefs von
Scharvogel
nach Jobst