Deutschland

Donaueschingen (Baden-Württemberg)

Ein Schicksal wie Ålesund

Donaueschingen ist eine kleine Stadt im Süden von Baden-Württemberg am Ostrand des Schwarzwaldes am Zusammenfluss von Brigach und Breg, der als Beginn der Donau gilt. Eine eingefasste Quelle im Park des Fürstlichen Schlosses wird als "Donauquelle" bezeichnet. Die Stadt wird 889 als "Esginga" erstmalig urkundlich erwähnt.
Am 5. August 1908, einem heißen Sommertag, vier Jahre nach der Katastrophe von Ålesund, brach um zwei Uhr nachmittags ein Feuer in einer Scheune aus, während die meisten Einwohner auf den Feldern zur Arbeit waren.
In Windeseile verbreitete der Sommerwind die Funken in der ganzen Stadt. Nach vierzehn Stunden war das Feuer gelöscht, aber mehr als 300 Gebäude, fast der gesamte heutige Innenstadtbereich, waren ein Opfer der Flammen geworden, 273 Familien hatten ihr Zuhause verloren.
Unter Leitung des Fürstenbergischen Bau-Inspektors Josef Graf ging es darum, den Obdachlosen schnellstmöglich neue Häuser zu errichten. Dabei sollte trotz der gebotenen Eile neue Architektur städtebauliche Akzente setzen. Auch wenn die Bauformen weiterhin vielfach dem Historismus der Gründerzeit nachspüren, so folgte man doch in Dekor, Ornamentik und dem gesamten äußeren Rahmen dem zeitgenössischen und modernen Jugendstil, der hier eine wohl konservativere, nichtsdestotrotz eigenständig geprägte Ausformung aufweist.

Alle Fotos © KuKS Hannover

Prof. Eugen Beck, Karlsruhe: Rathaus (1911)


Rathaus II, eh. Gasthaus Adler (1908)

Robert Edelmaier: Badisches Amtsgericht (1909), Mühlenstraße 5


Haus Thedy (1908), Karlstraße 9-11


Max-Rieple-Haus (1908), Max-Egon-Straße 2


Heinrich-Feurstein-Schule (1909)

Haus Mall (1910), Karlstraße